Renaissance, Reformation
Das Mittelalter ging zu Ende und mit dem 16. Jahrhundert kam ein neues Zeitalter, die Renaissance. Hatte im mittelalterlichen Denken Gott im Zentrum gestanden, so trat nun der Mensch in den Mittelpunkt. Dies zeigte sich in vielen Lebensbereichen, so auch in der Kunst, in der Architektur und der Malerei.
Neue Erfindungen und Entdeckungen erweiterten den Horizont der Menschen. Die Gelehrten Kopernikus und Galilei begründeten ein neues Weltbild, Christoph Kolumbus entdeckte Amerika.
Mit den spanischen und portugiesischen Eroberern kam das Christentum nach Lateinamerika.
Die Kirche war im Zeitalter der Renaissance in einem desolaten Zustand. In der Kirchenführung bis hin zu den Päpsten herrschten Machtgier, Verschwendungssucht, Mord und Intrigen. Die kirchlichen Ämter waren käuflich, und die Priester und Seelsorger waren schlecht ausgebildet. Eine der größten religiösen Unsitten der Zeit war der für Geld käufliche Sündenablass.
In diese Situation hinein verkündete Martin Luther seine reformatorischen Thesen.
Hatte die Kirche bis dahin an Traditionen und Werkgerechtigkeit festgehalten, so bezeugte Luther die Rechtfertigung allein durch die Gnade und den Glauben, und die alleinige Autorität der Bibel. Er übersetzte die heilige Schrift ins Deutsche, wodurch das Wort Gottes eine bis dahin nie gekannte Verbreitung erfuhr.
Die Folge der Reformation war die Spaltung der Christenheit in die katholische und die evangelische Kirche.