Es ist ein Ros entsprungen
In die Zeit des späten Mittelalters fällt die Entstehungsgeschichte eines bekannten Liedes, das von dem Benediktinermönch Bernhardus stammt, der im Kloster Corvey an der Weser lebte. Der Mönch kam an einem Weihnachtsmorgen in die Klosterkapelle, um den Raum für den Gottesdienst herzurichten. Da fiel sein Blick auf eine Pflanze, die ein Missionar ihm aus dem hohen Norden mitgebracht, und die er in einer Mauernische eingepflanzt hatte.
Sie blühte! Mitten im Winter.
War nicht auch so auch das Kommen Jesu in diese Welt gewesen? Wie ein Blüte im Winter?
Der Mönch war tief berührt. Er setzte sich nieder und in seinem Geist formten sich diese Zeilen:
Es ist ein Ros entsprungen aus einer Wurzel zart.
Als uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art.
Und hat ein Blümlein bracht
mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein das ich meine, davon Jesaias sagt:
Maria ist's, die Reine, die uns das Blümlein bracht.
Aus Gottes ew'gen Rat
hat sie ein Kind geboren wohl zu der halben Nacht.
Das Bümelein so kleine, das duftet uns so süß.
Mit seinem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott.
Hilf uns aus allem Leide, rettet von Sünd' und Tod.