Hochmittelalter
Auch das fränkische Reich war nicht von Dauer. Es zerfiel in eine westliche Hälfte, nämlich Frankreich, und eine östliche Hälfte, die die Alpenländer, Norditalien und die deutschsprachigen Gebiete umfasste.
In diesem Raum entstand das erste deutsche Reich, mit seinen fränkischen, sächsischen, staufischen und salischen Kaisern.
Das Hochmittelalter war die Zeit der Ritter und Kreuzzüge, der Minnesänger und Burgen. Und es war die Zeit der großen gotischen Kathedralen. Neue Erfindungen im Bereich der Technik, der Statik und der Architektur eröffneten den Baumeistern bis dahin ungeahnte Möglichkeiten. Auf die wuchtigen Dome des romanischen Baustils folgten seit etwa 1200 die hohen gotischen Kathedralen. Mit ihren spitzen Bogen und hohen Gewölben, den schlanken Pfeilern und reich gegliederten Türmen scheinen sie in den Himmel zu wachsen.
Wer einmal im Kölner Dom, oder in einem anderen gotischen Gotteshaus steht, der kann erleben, wie Herz und Gemüt beim Anblick des Kirchenraumes förmlich nach oben gezogen werden, weg vom Irdischen, hin zu Gott.
Die großen Dome waren Ausdruck der Frömmigkeit und Hingabe der Gläubigen, aber auch gleichzeitig Ausdruck der inzwischen groß gewordenen Macht und des Reichtums der Kirche, die oft mit den weltlichen Herrschern um die Vormachtstellung kämpfte.